Präsentation
Die Interdisziplinäre Forschungsgruppe KZ-memoria scripta an der Universität Salzburg widmet sich der wissenschaftlichen Erforschung und gesellschaftlichen Verbreitung der veröffentlichten und unveröffentlichten Erinnerungstexte von Überlebenden der nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager.
Grundlage ist der Bestand des am Fachbereich Romanistik in jahrelanger Sammeltätigkeit entstandenen und international einzigartigen Mauthausen-Archivs in deutscher, englischer, französischer, italienischer, katalanischer und spanischer Sprache. Das Archiv wird kontinuierlich um Erinnerungstexte zu anderen Konzentrationslagern ergänzt.
Es geht darum, neben bekannten, zahlreiche unbekannte Erinnerungstexte zu sammeln, die in der einschlägigen KZ- und Holocaust-Forschung bisher kaum erfasst und bearbeitet wurden. Dabei wird unterschieden nach Zeugnissen, das heißt von KZ-Überlebenden verfassten und in den meisten Fällen auch publizierten Texten, Anthologien von (kürzeren oder auszugsweisen) Überlebendenzeugnissen und Anderer Lagerliteratur, das heißt von Autoren ohne persönliche KZ-Erfahrung verfasste Lagertexte. Die einfache Durchsuchbarkeit des Bestands nach Autor, Titel, Erscheinungsjahr und Lager erlaubt es, nach unterschiedlichen Kriterien Korpora zu bilden und wissenschaftlich zu untersuchen.
Die Arbeit mit Erinnerungstexten eröffnet einen neuen und differenzierteren Blick auf die Lagerrealität, der die persönliche Erfahrung des einzelnen Häftlings, aber auch Kollektiverfahrungen verschiedener Häftlingsgruppen in den Mittelpunkt stellt.
Das Team von KZ-memoria scripta ist für jeden Hinweis auf Erinnerungstexte von KZ-Überlebenden, die in unserem Archiv noch nicht vorhanden sind, dankbar.